Beschäftigungsideen für die kalt-nasse Jahreszeit: Platz 1

Teamsport

Das ist nun (m)ein ganz persönliches Empfinden, aber für mich gibt es nichts Schöneres, als der kalten Jahreszeit mit Stirnlampe und Leuchthalsband den Kampf anzusagen und gemeinsam mit dem Hund und anderen Hundemenschen den inneren Schweinehund zu besiegen. Die kälteren Temperaturen bieten die idealen Bedingungen für zügiges Walken, lockeres Joggen oder Canicross.

Vielfältige Möglichkeiten

Macht genau das, wonach euch ist: Egal, ob ihr lieber walkt oder joggt – Hauptsache gemeinsam erleben! Richtig umgesetzt fordert euch und euren Hund beides. Zuerst solltet ihr entscheiden, ob der Hund ziehen darf oder er lieber an eurer Seite laufen soll. Für letzteres benötigt ihr dann auch keine komplette Profi-Ausrüstung. Das langsame Gehen unter Zug fordert euren Hund auch vom Kopf her, denn er muss seine Pfoten bewusst setzen. Außerdem bietet das Walking eine gute Alternative für die wärmere Jahreszeit, wenn der Roller oder das Fahrrad in die Sommerpause gehen. Zughundesportler können natürlich auch die sehr frühen Morgenstunden aktiv nutzen, um Einbußen bei Konidition und Ausdauer zu vermeiden. Wichtig ist für Einsteiger, sich selbst und vor allem den eigenen Hund nicht zu überfordern. Lieber kleinschrittig mit einem Startritual und kurzen Strecken anfangen und Stück für Stück Kondition und Muskulatur aufbauen. Als Ritual könnt ihr auch bewusst ein Wortsignal verwenden, wie zB. „Los!“, „Zieh“ oder „Jetzt darfst du“. So lernt der Hund auch zwischen dem Sport und dem Alltag zu unterscheiden.

Nicht zu unterschätzen: Aufwärmen und abwärmen

Was für den Menschen so wichtig ist vor und nach jeder Sport-Einheit zählt für den Hund übrigens auch. Um die Muskeln und die Gelenke auf die anstehende Aktivität vorzubereiten, eignen sich verschiedene Übungen zum Aufwärmen. In unseren Fitnessgruppen „Fit werden“ und „Fit bleiben“ gehen wir dazu anfangs ganz entspannt im normalen Schritt los. Als nächstes folgt der Zinnsoldatengang, indem wir die Knie abwechselnd bis zum Bauch anziehen. Dabei drehen wir nach kurzer Zeit den Oberkörper diagonal mit, um Rumpf, Rücken und Wirbelsäule vorzubereiten. Im Anschluss folgt die Windmühle, bei mit den Armen ausgestreckt gekreist wird. Zum Schluss drehen wir noch bei jedem Schritt das jeweilige Fußgelenk, um auch diese zu mobilisieren. Dies sind nur Beispiele für Aufwärmübungen. Du solltest vor jeder sportlichen Einheit dich hauptsächlich um die Gelenke und Muskelpartien kümmern, die hauptsächlich belastet werden.
Für den Hund empfiehlt sich entweder ein Freilauf von 10 Minuten, bei dem der Hund selbst über die Gangart entscheiden darf oder Du gehst mit Leine ein Stückchen auf und ab. Dann lasse ihn am besten in Ruhe schnüffeln und die Umgebung wahrnehmen, gehe zuerst langsam und steigere dann die Geschwindigkeit etwas, damit Dein Hund trabt. Du kannst ihn auch zwischen Deinen Beinen im Slalom oder rechts und links abwechselns Fuß laufen lassen. Das sorgt für die Aktivierung der Hals- Rücken- und Bauchmuskulatur.
Es wird immer wieder darüber diskutiert, ob besser vor oder nach dem Sport gedehnt werden sollte – teilweise wird auch beides empfohlen. Halte Dich dabei an die Quelle Deines Vertrauens und beobachte, was Dir selbst gut tut. Unsere Fitnessrunden schließen wir immer mit einer kleinen Massage für den Hund ab. Das sorgt auch wieder für eine entspannte Stimmung. Auch für den Hund gibt es kleinere Übung zur Dehnung, die Du auch im Vorhinein zuhause üben kannst: Der Diener zum Beispiel, bei dem Dein Hund lernen soll, nur die Vorderbeine zu beugen und auf den Hinterbeinen stehen zu bleiben. Alternativ kannst Du ihn mit einem Leckerlie auf eine Erhöhung locken (z.B. die Kofferramkante), sodass er mit den Hinterbeinen auf dem Boden bleibt und die Vorerbeine auf der Erhöhung sind. Dann hältst du das Leckerlie noch ein kleines Stückchen höher, sodass er sich richtig strecken muss, um es zu erreichen. 3-5 Sekunden halten, dann erneut aufbauen.

Dogscooter, Bikejöring und Co.

Wer sich etwas tiefer mit dem Zughundesport beschäftigen möchte, der kann sich über den Dogscooter, das Bikejöring oder auch Canicross informieren. Der Dogscooter ist ein klassischer Tretroller mit einer Antenne, einer flexiblen Halterung am Lenker für die Jöringleine. Mittlerweile gibt es verschiedene Hersteller am Markt, die sich auf den Dogscooter spezialisiert haben: Sie sind robuster, besitzen Scheibenbremsen, eine gute Federung, stabile Reifen sowie ein höheres, breiteres Trittbrett.
Beim Bikejöring könnt ihr euer eigenes Fahrrad verwenden, welches allerdings das Tempo sowie den waldigen Untergrund oder gegebenenfalls mal ein Schlagloch aushalten können sollte. Auch hier benötigt ihr die Antenne und die Jöringleine.
Beim Canicross hingegen geht es darum, gemeinsam mit seinem Hund im Gelände zu laufen, der Hund vorneweg und der Mensch schnellstmöglich hinterher. Stellt man sich vor, wie ein Mensch mit zwei vorgespannten Hunden einen Berg hinabsaust, wird einem spätestens jetzt bewusst, dass so ein Sport nicht ohne gut auftrainierte Signal (rechts, links, langsam, go, stop) geht.
Nach erfolgreichem Einstieg gibt es viele Events für Zughundesportler, wie zum Beispiel der IronDog, der StrongDog oder die Camp Canis-Läufe. Wer möchte, kann sich auch gleich in mehreren Sparten messen (schwimmen, laufen, Bikejöring/ Dogscooter). Falls ihr einen Einblick haben möchtet, wie so ein Event abläuft, schaut gern die Videos weiter unten.

Zughundesport: Was ihr bei der Vorbereitung beachten solltet

Neben einem gesunden Hund und der richtigen Ausrüstung (passendes Zuggeschirr, Canicross-Gürtel, bzw. Bike-Antenne, Jöringleine mit Rückdämpfer), gilt es beim Zughundesport die Temperaturen zu beachten sowie die Gewichtsproportionen von Mensch und Hund. Bei Temperaturen zwischen 5° C und 10° C sind wir regelmäßig mit dem Dogscooter unterwegs. Je nach Hund, Trainingsstand und Gewöhnung ist dies auch bis 15° C möglich. Bei höheren Temperaturen sollte auf das Training verzichtet werden. Viele Hunde haben schnell eine so starke Motivation zu ziehen, dass sie sich selbst überfordern und überhitzen. Ein Beispiel ist meine Hündin Eivy. Sie würde lieber umfallen, als dass sie das Tempo verlangsamt oder weniger stark zieht. Daher muss ich selbst die Temperaturen und auch die Streckenlänge gut im Blick haben, das Training für Kondition und Ausdauer langsam gestalten und sie bremsen bei Bedarf. Sie würde es von sich aus nicht tun.
Bei vielen Veranstaltungen lautet das Mindestalter für den Hund 12 Monate. Das bedeutet natürlich, dass vorher ein geeignetes Training stattgefunden haben sollte und der Hund dementsprechend vorbereitet wurde. Der zeitliche Start für das Zughundetraining sollte sich jedoch am Charakter und dem Entwicklungsstand des Hundes orientieren. Es wird ebenfalls empfohlen, dass der Hund nicht mehr als das 4-fache seines eigenen Gewichtes zieht (inklusive Roller/ Fahrrad). Der Hund darf also nicht zu klein sein.

Fazit

Walking, Jogging oder tiefergehender Zughundesport sind tolle Möglichkeiten, sich selbst sowie den Hund fit zu halten. Mit Stirnlampe und Leuchtie kann man diesen Sport auch in der dunklen Jahreszeit ausüben. Ein ziehender Hund baut eine starke Muskulatur auf, die wiederum die Gelenke schützen kann. Meine beiden größten Motivationsfaktoren sind dabei einfach meine beiden Hunde. Sie arbeiten mit, haben Freude und nach einer kleinen Aufwärmphase und Zeit, die wichtigsten Geschäfte zu erledigen, können wir so ganz flott mit Spaß eine Gassirunde hinter uns bringen oder eine herausfordernde Sport-Einheit gestalten. Meine Empfehlung: Wer mit Zughundesport beginnen möchte, sollte es richtig machen, sich gut einlesen und eventuell einen Einsteigerkurs in Anspruch nehmen. Ein toller Nebeneffekt ist, dass man gleichzeitig die Hunde auslastet sowie etwas für sich selbst tut, denn wer glaubt, dass Zughundesport lediglich die Sportlichkeit beim Hund fordert, wird schnell eines besseren belehrt. Wer als blutiger Anfänger gerne einmal in erste Übungen schnuppern möchte, ist herzlich zu einem Probetraining bei unserem Kursen Fit werden (Einsteiger) und Fit bleiben (Aufsteiger) eingeladen.
Dies ist also auch ganz meine Zeit für mich und meine Hunde. Ohne das Handy in der Hand, ohne sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, ganz im Hier und Jetzt. Nach dem Motto: Kopf aus, Herz an! Die eigene Energie raus zu lassen, die Umgebung „zu fühlen“ und die gemeinsame Zeit zu genießen. Eine Pause auf der Runde ist übrigens nicht nur für den Menschen eine gute Idee: Auch die Hunde lernen dabei, trotz Spaß und Aufregung wieder runterfahren zu können und nicht dauerhaft im Action-Modus zu bleiben. Danach ist dann Entspannungs-Zeit auf der Couch angesagt.

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