Beschäftigungsideen für die kalt-nasse Jahreszeit: Platz 5
Die Warte-/ „muss-ich-mal-machen“-/ oder To-do-Liste
Die Tage sind kurz und das Wetter kalt und nass. Für viele Hundehalter (und auch Hunde) sind das die „wollen-wir-jetzt-wirklich-raus?“-Tage.
Natürlich benötigt jeder Hund seine Gassizeit draußen, aber häufig machen Beschäftigungen draußen im Dunkeln bei Kälte nur noch halb so viel Spaß.
Daher habe ich mal über meine Top 5 Beschäftigungsideen für die kalt-nasse Jahreszeit nachgedacht und stelle sie euch in den nächsten Blogbeiträgen vor. Schreibt mir auch gern eure Favoriten. Ich bin gespannt. Wir beginnen mit dem 5ten Platz.
Trainingspunkte auf der Warteliste
Ich habe eine kleine Warteliste mit Punkten, die ich meinen Hunden schon immer einmal beibringen wollte oder die wir lange nicht mehr gemacht haben. Bei Hunden gibt es die Möglichkeit, dass sie erlerntes Verhalten wieder vergessen, wenn es sehr lange nicht benötigt wird. Das Gehirn ist eben auf das Wesentliche konzentriert.
Gerade ist bei mir das Thema Maulkorb mal wieder dran. Auch, wenn die Hunde ihn bereits kennen. Meiner Meinung nach, sollte jeder Hund einen Maulkorb positiv kennen (und lieben) lernen. Denn man weiß nie, wann man ihn mal brauchen kann (Regeln im Ausland, Bahnfahrt, Tierarzt, Schockzustand bei Verletzung). Außerdem ist ein Maulkorb-Training eine gute Indoor-Beschäftigung.
Beim Maulkorb-Training gibt es ein paar Punkte zu beachten: Der Maulkorb sollte so sitzen, dass der Hund gut hecheln kann (groß genug) und er trotzdem nicht in die Augen rutscht. Er sollte nirgendswo einschneiden und der Hund sollte ihn natürlich nicht abstreifen können. Es empfiehlt sich vorher, verschiedene Körbe zu testen oder sich beraten zu lassen. Als Anbieter für Maulkörbe mit kompetenter Beratung kann ich sehr gut chic & scharf empfehlen. Das Training und die Gewöhnung geschehen im Tempo des Hundes.
- Ausreichend Zeit, Geduld und Leckerlies sind Voraussetzung.
- Maulkorb hinlegen, Hund untersuchen lassen.
- Maulkorb halten, Leckerlies hinein legen, Hund daraus fressen lassen.
- Hundenase einen Moment im Korb verweilen lassen (bspw. mit Signal „warte“).
- Verschluss kurz zu halten, ohne ihn zu schließen
- Korb kurz schließen und wieder öffnen (Bei einem Klickverschluss das Geräusch testen, bevor Korb angezogen wird).
- In kleinen Schritten die Aktivität mit dem MK erhöhen mit sehr einfachen Übungen (Sitz, Platz, Steh)
- Im Raum umher laufen, auch mal Treppe rauf und runtergehen
- Im Garten aufsetzen
- Und schließlich auf dem Spaziergang.
Erst, wenn der Hund den Korb in diesen Situationen entspannt trägt, nutze ich ihn in stressigen Situationen.
Eine andere Alternative: Die Basissignale
Weitere nennenswerte Übungen sind die Basissignale (Sitz, Platz, Nein, Rückruf, Leinenführigkeit). Die kann man eigentlich das ganze Leben lang immer wieder auffrischen. Überprüfe, ob Dein Du mit der Zuverlässigkeit zufrieden bist. Wenn nicht, stelle Dir zuerst die Frage, ob Du Deinem Hund tatsächlich das beigebracht hast, was Du ihm beibringen wolltest. (zB. Reicht es, wenn sich der Hund bei „Platz“ kurz hinlegt oder soll er auch liegen bleiben? Wenn ja, wie lang?).
Um dem Hund genau das beizubringen, was wir uns tatsächlich wünschen, ist es hilfreich, für sich selbst einen kurzen Plan zu schreiben. Beginnen kannst Du mit Deiner persönlichen Zieldefinition: Welches Verhalten soll der Hund wann und wo zeigen? Und eine sehr wichtige Komponente, die wir Hundehalter häufig beim Training vergessen: Wie lange soll er es zeigen? Die Antwort könnte demnach lauten: Mein Hund soll sich, sobald ich das Signal „Hund“ sage, innerhalb von maximal 3 Sekunden (hier bitte Rasseeigenschaften berücksichtigen –> Schäferhund versus Neufundländer) an meine linke Seite begeben und neben mir laufen. Das soll er immer dort machen, wo ich ihm das Signal gebe und so lange, bis ich sage „Jetzt kannste weiter“.
Im nächsten Schritt überlegst Du Dir, wie Du das Training aufbaust, damit Dein Hund lernen kann, dass er sich so auch verhalten soll, wenn Ablenkung in Sicht ist (zB. Hase kreuzt den Weg). Denke so kleinschrittig wie möglich in der Umsetzung:
Der Hund soll lernen…
- dass es manchmal länger dauert, bis Du „Jetzt kannste weiter“ sagst (1 Sek., 3 Sek., 4 Min., 15 Min…)
- dass er auch neben Dir laufen soll, wenn ihr in der Innenstadt seid (Schritt 1: in der Wohnung, Schritt 2: im Garten, Schritt 3: auf der Hundewiese…)
- dass er auch neben Dir laufen soll, wenn ein Hund kommt (Schritt 1: auch wenn Du ein Leckerlie ausgelegt hast, Schritt 2: auch, wenn Du einen Ball wirfst, Schritt 3; auch bei einer Wildfährte…)
Hinweis an dieser Stelle: Ich erlebe bei meinen Kunden häufig, dass sich die Hunde in der Regel sehr schnell und sicher hinsetzen/ hinlegen, aber nie gelernt haben, dass sie liegen bleiben sollen.
Teste doch mal!
Wenn Du gerne herausfinden möchtest, an welcher Stelle Du in Deinem Training stehst, mache doch mal den ultimativen Test, ob Dein Hund das Hörzeichen (zum Beispiel „Sitz“) tatsächlich mit dem Verhalten (Hinsetzen) verknüpft hat und es überall abrufen kann. Dazu sagst Du auf einem Spaziergang einfach einmal das Signal (in unserem Beispiel „Sitz“), wenn Dein Hund nicht auf Dich fixiert ist und schaust, wie er reagiert. Manchmal ist das schon sehr aufschlussreich.
Wie ist das bei Dir? Nutzt Du so einen Basis-Satz an Signalen regelmäßig im Alltag? Und trainierst Du auch nach Plan? Oder eher frei nach Schnauze?
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Wie ist eigentlich… das Schlafbedürfnis unserer Hunde?
Ob Nachmittagsschläfchen, Powernap oder der erholsame Schlaf in der Nacht – Wir Menschen brauchen diese Pausen genauso sehr wie unsere Hunde. Nicht nur, um Erlebnisse zu verarbeiten, sondern auch um Stress-Hormone (wie zB. Cortisol) abzubauen.
Sehr cooler Beitrag! 😀